Page 144 - Best_of_StGallen_8_2020
P. 144
Ein kulinarischer Ausflug in die Anden
Im Restaurant Miski Takiy im thurgauischen Eschikofen können Gäste die traditionelle peruanische Küche geniessen. Besitzer Rodolfo Facundo unterhält während dem Essen gerne die Gäste mit seiner Panflötenmusik und nimmt sie bei Geschichten aus seiner Heimat auf eine Reise nach Peru mit.
In einem grossen gusseisernen Topf schmort herrlich duftend ein Rindergulasch, das so genannte Seco de Carne, vor sich hin. Auf der Herdplatte daneben köchelt die dazu passende Koriandersauce. Der peruani- sche Koch Jesus Salas Llance hackt in der Zwischenzeit rote Zwiebeln und presst den Saft einer Limette über das fein geschnittene weisse Fleisch des Adler schs. Der rohe, marinierte Fisch ist die Leibspeise vieler Pe- ruaner und somit auch das Nationalgericht. Auch in Eschikofen werden die verschiedenen Varianten des Ceviche immer beliebter. «Viele
der Gäste sind schon mal durch Südamerika gereist und möchten bei einem traditionellen peruanischen Essen in Erinnerungen schwel- gen», erzählt der 45-jährige Restaurantbesit- zer Rodolfo Facundo. Aber auch Geniesser, die bisher noch nie das würzige kulinari- sche Gut der Peruaner kosteten, sind seine Gäste. Facundo wuchs in einem klei- nen Fischerdorf in Peru auf, kam als Mu- siker vor 26 Jahren nach Europa – und blieb. Seit 2004 lebt er nun in der Schweiz. «Ich liebe und schätze das Land. Nur das peruanische Essen fehlte mir immer sehr.» So entschied er sich 2019 dazu, ein Restaurant zu eröffnen und typische Gerichte aus seiner Heimat zu servieren.
Ein leckeres Erlebnis bieten
Wenn man das Lokal betritt, fühlt man sich dank der authentischen Einrichtung gleich wie in Peru. Aus farbiger Wolle gesponnene Tischsets, bunt bemalte Tonvasen, in denen das Besteck aufbewahrt wird, und plüschige Alpakas verleihen dem Miski Takiy einen un- verkennbaren Charme. «Ich unterhalte die Gäste auch gerne mit meiner Pan öte und erzähle Geschichten über Land und Leute.» Sich Zeit für die Restaurantbesucher zu neh- men und ihnen nebst feinem Essen auch ein Erlebnis zu bieten, ist Rodolfo Facundo sehr wichtig. So organisiert er auch gerne Veranstaltungen wie die Feier des peruani- schen Nationalfeiertages oder lädt zu einer Ceviche-Woche mit zehn verschiedenen Variationen des Fischgerichtes ein. In der Ostschweiz ist die peruanische Küche noch
ziemlich unbekannt. «Früher musste man in die grossen Städte reisen, um traditionelle Gerichte aus Südamerika zu essen. Mit dem Miski Takiy durfte ich einen Ort im Thurgau schaffen, an dem man für eine Weile in eine andere Welt abtauchen und peruanische Luft schnuppern kann.»
Miski Takiy
Hauptstrasse 19, 8553 Eschikofen
Telefon +41 71 558 23 30 E-Mail info@miskitakiy.ch
Montag und Dienstag Ruhetag https://miskitakiy.ch
145