Page 38 - Best_of_StGallen_8_2020
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Ein unerwarteter CD-Release dank dem Corona-Lockdown
Text und Interview: Rahel Hegglin
Die Fäaschtbänkler sind eine Ostschwei- zer Partyband. Sie heizen mit volks- musikanmutenden Instrumenten und einem unvergleichbaren Popsound ein. Damit enterten sie die Charts in Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. Spie- len sie an einem Fest auf, sind Stimmung und ausverkaufte Ränge garantiert. Da sie nun wegen der Corona-Pandemie alle Auftritte absagen mussten, hatten sie Zeit, sich der Musik im Studio zu widmen.
Die meisten von euch sind im Kanton St. Gallen aufgewachsen. Was habt ihr für einen Bezug dazu?
Genau. Drei von uns sind in Kriessern aufge- wachsen, Roman Wüthrich in Eichberg und Roman Pizio in Oberegg AI. Hier sind wir zu Hause und so wird es wahrscheinlich auch unser Leben lang bleiben.
Was unterscheidet die St. Galler vom Rest der Schweiz?
Als Rheintaler hat man automatisch einen engen Bezug zum benachbarten Vorarl- berg. So haben beispielsweise Roman Pizio, Roman Wüthrich und auch Andreas Frei in Feldkirch am Konservatorium Musik stu- diert. Man könnte also sagen: Die St. Galler sind im Dreiländer-Eck internationaler un- terwegs als andere Kantone in der Schweiz.
Gibt es einen Ort in St. Gallen, der für euch ganz speziell ist?
Ein ganz spezieller Ort wird für uns immer der Hof von Rohners am Krummensee in Balgach bleiben. Da hat 2008 die ganze Reise von den Fäaschtbänklern am Körbsa- fäscht begonnen.
Ihr seid eine Partyband. Wie muss man sich ein Konzert von euch vorstellen? Wir spielen meistens zwei Sets à je eine Stunde. Neben unseren eigenen Songs sind auch Genre-Medleys, bei welchen wir verschiedene Musikstile innerhalb kurzer Zeit nacheinander zum Besten geben, im Programm. Unsere Ton- und Lichttechniker geben dem Ganzen die richtige Würze, da- mit es am Schluss zu einer tollen Show wird.
Wie entstehen eure Songs?
Meistens treffen wir uns entweder bei Andi im Studio oder auf einer Alphütte in Oberegg für eine Woche und schreiben einfach drauf- los. Das Ganze nehmen wir dann auch gleich auf, und so entsteht normalerweise innerhalb eines Tages ein Demo-Song. An diesem wird dann solange herumgefeilt und getüftelt, bis jeder damit zufrieden ist. Dies kann ganz unterschiedlich lange dauern. Manchmal sind wir mit der Demo Aufnahme schon fast zufrieden, und manchmal wird das Ganze nochmals komplett überarbeitet.
Euer Kalender war bis zum nächsten Jahr ausgebucht. Nun hat euch die Corona- Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie habt ihr die Zeit während des Lockdowns genutzt?
Wir waren im März, April und Mai im Studio und haben ein komplettes Album aufgenom- men. Eigentlich wäre geplant gewesen, dass wir erst Anfang 2021 ein neues Album re- leasen, aber dank Corona kommt das neue Album jetzt ein halbes Jahr früher auf den Markt und zwar Mitte Juli 2020. Das neue Album heißt «wir sehn uns wieder».
Ihr seid/wart mit eurer Musik in den Charts in der Schweiz, in Deutschland und Österreich vertreten. Das schaffen nicht viele Schweizer Musiker. Warum hat es bei euch geklappt?
Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir eine so tolle und mittlerweile sehr große
Fanbase in all diesen Ländern haben, die uns immer unterstützt. Was wahrscheinlich vor allem daher kommt, dass wir sehr viel live spielen. Aber ebenso durften wir bereits ein paar Mal in verschiedenen Fernsehsen- dungen zu Gast sein. Das hat sicher auch großen Ein uss gehabt.
Was habt ihr für Zukunftspläne? Worauf können sich eure Fans freuen?
Der Fokus liegt aktuell voll auf der neuen CD «wir sehn uns wieder». Wir verwenden alle Energie darauf, neue Videos zu erstellen, Interviews zu geben und  eissig zu proben. Was anderes bleibt uns momentan nicht übrig.
Was macht ihr, wenn ihr keine Musik zu- sammen macht?
Roman Wüthrich wandert viel, Roman Pizio ist viel im Garten und mit Arbeiten am Haus beschäftigt, Marco Graber war des Öfteren auf einer Alphütte beim Unter-Kamor, Mi- chael Hutter hat eine Familie, mit der er jetzt viel Zeit verbringen kann, und Andreas Frei hat sein Studio zu Hause auf Vordermann gebracht. Langweilig ist es uns nicht, aber die Live-Auftritte und der persönliche Kon- takt zu unseren Fans fehlen natürlich schon.
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