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    416 Die neuen MURGHOF Werkstätten: zuverlässig auch in Krisenzeiten Vor über 30 Jahren wurde in Frauenfeld eine geschützte Werkstätte gegründet, in der IV-Rentner eine sinnvolle Beschäftigung finden sollen. In den letzten Jahren wurde in dem alten Fabrikgebäude der Gerberei Kappeler um- und ausgebaut. Die «neuen MURG- HOF Werkstätten» sind ein flo- rierender Betrieb mit sozialem und wirtschaftlichem Auftrag. Auch während der Zeit der Corona-Krise wurde jeden Tag mit voller Kraft gearbeitet. Bei den notwendigen baulichen Verände- rungen blieb kaum ein Stockwerk unberührt, und dies alles, währenddem der Betrieb auf Hochtouren weiterlief. Im letzten Herbst folgte dann ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung hin zu einer modernen und zeit- gemässen Infrastruktur: Endlich konnte die neue Cafeteria eingeweiht werden. Die KMU-Organisation entstand aus dem Ansinnen der Jungen Wirtschaftskammer, Menschen mit einer psychischen Beein- trächtigung eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten und damit die sozialen und beruflichen Fähigkeiten zu erhalten und zu erweitern. Das Credo der Werkstätten, «erfolgreich trotz Rupert Summerauer, Vorsitzender der Geschäftsleitung IV-Rente», blieb kein leeres Versprechen. Rupert Summerauer, Vorsitzender der Ge- schäftsleitung, legt Wert auf die Feststellung, dass alle Tätigkeiten einen ökonomischen Nutzen haben: «Durch erfolgreiche Produkte können unsere Mitarbeitenden an diesem Erfolg teilhaben.» Das zeigt sich schon daran, dass der Ruf des MURGHOFs als zuverlässiger Dienstleister für Grossaufträge aus der Industrie gesorgt hat. Der Kundenstamm umfasst heute nicht nur Abnehmer aus dem Kanton, sondern aus dem ganzen Land. Als die allgemeinen Schutzmassnahmen wegen der Corona- Krise verschärft wurden, lief das Telefon mit Bestellungen heiss. Schutzscheiben aus Ple- xiglas in allen möglichen Variationen wurden bestellt. Rupert Summerauer sagt dazu: «Wir hatten eine grössere Nachfrage erwartet, aber niemals in diesem Ausmass.» Nebst vie- len kleineren Kunden konnten die MURGHOF Werkstätten auch grosse Ladenketten und Bahnbetriebe beliefern. Insgesamt wurden in Plexiglas-Schutzscheiben in allen Grössen. den letzten 3 Monaten über 8000 Plexiglas- scheiben gefertigt und hierfür bis zu 5 Ton- nen Acrylglas pro Woche verarbeitet. Diese werden zwar maschinell aufs richtige Format zugeschnitten, das Entgraten, das Abziehen der scharfen Kanten, muss jedoch von Hand gemacht werden. «Alle haben dabei mitge- holfen», sagt Summerauer anerkennend. Die Werkstätten sind in fünf Abteilungen ge- gliedert. In der Abteilung Dienstleistung für Industrie und Gewerbe werden viele Aufträge zum Konfektionieren von Waren erledigt und Montagearbeiten ausgeführt. In der Abteilung PlexiglasTechnik sind die Mitarbeitenden mit Verarbeitung und Handel von Acrylglas und Kunststoffen beschäftigt. Hier lassen sich selbst Kleinserien noch zu günstigen Preisen herstellen.  


































































































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