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Kompetenz in grün
Seit bald fünfzig Jahren ist die Linder Gartenbau AG für schöne Gärten besorgt. Die Firma setzt auf Werte wie Integration und Biodiversität.
Erhalten, was da ist – Gartenumgestaltung
Der Schwerpunkt der Linder Gartenbau AG liegt auf der Umgestaltung von bestehen- den Gärten. Wenn die nächste Generation in ein Haus einzieht, wenn der Garten in die Jahre gekommen ist, ist es der Firma wichtig zu erfassen, was erhalten werden kann. «Wir sind nicht Gärtner, die alles mit dem Bagger wegräumen», sagt Co-Ge- schäftsführer Daniel Maurer. «Der Garten soll einfach wieder Schwung bekommen», erklärt sein Geschäftspartner Simon Neu- enschwander. Ältere Gehölze oder schöne Natursteinmauern zum Beispiel können auch im umgestalteten Garten einen Platz finden. «Was da ist, hat eine Geschichte und eine Bedeutung», sagt Daniel Maurer. «Es wäre schade, ganz neu anzufangen und alles wegzuwerfen!» Dies gilt auch für den Lieferwagen VW T2 mit Jahrgang 1972, der sorgfältig restauriert wurde und der nun täglich an das Gründungsjahr der Firma erinnert.
Biodiversität fördern
Ein schöner Garten ist wie ein zweites Wohnzimmer. Gleichzeitig erfüllen Gärten von Einfamilienhäusern und grösseren
Liegenschaften auch für die Natur eine wichtige Aufgabe. Insekten, Eidechsen und verschiedene Vogelarten finden Verstecke, Nahrung und Brutplätze, wenn der Garten gut angelegt ist. «Wir legen Wert darauf, möglichst vielfältige Pflanzungen zu ma- chen, die auch der Tierwelt dienen», sagt Daniel Maurer. Werde ein fremdländischer Baum angepflanzt, finde man kaum Tiere darauf. Auf einer einheimischen Baumsorte dagegen könnten sich bis zu 30 Arten von Nutztieren tummeln.
Schön und nützlich –
und weniger Aufwand
Dass es schön ist, wenn sich Schmetter- linge und Bienen im Garten heimisch fühlen, davon sind heutzutage viele Gartenbesitzer überzeugt. Blumenwiesen liegen im Trend, kombiniert vielleicht mit einem Bienenho- tel. Auch Ruderalflächen eignen sich dafür
übrigens gut, mit Trockenheit liebenden Pionierpflanzen und geschickt platzierten Steinhaufen, die zum Beispiel Eidechsen als Versteck dienen können. «Es ist verrückt, was es da dann für eine Blütenpracht gibt und wie viele Tiere kommen», sagt Simon Neuenschwander. Zudem macht ein unter dem Aspekt der Biodiversität geplanter Garten weniger Aufwand, es muss weniger gemäht und gepflegt werden, dafür gezielt und mit Fachkenntnis.
Immer trockener und heisser
Der Klimawandel setzt den hiesigen Gärten zu. Zunehmend haben einheimische Pflan- zen und immergrüne Nadelgehölze Mühe mit Trockenheit und Hitze. Das Thema Be- wässerung ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. «Man merkt, dass sich viel verändert hat», sagt Simon Neuenschwander. Gerade exponierte Bäume, die in Strassenzügen oder Bö- schungen stehen, hätten mit dem Klima zu kämpfen.
Bisher über 50 Lehrlinge
Die Linder Gartenbau AG wurde 1972 von Hansruedi Linder gegründet. 1991 stiess der heutige Geschäftsführer Daniel Maurer dazu. Er übernahm das Geschäft 2001 – und ein Jahr später stiess Teilhaber Simon Neuenschwander dazu. Zum Team gehö- ren über 30 Mitarbeitende, davon jährlich mehrere Lehrlinge pro Lehrjahr. Über 50 von ihnen schlossen in den vergangenen Jahren eine Lehre als Gärtner Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau EFZ bei der Linder Gartenbau AG ab.
  


















































































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