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Zwischen Kunst, Handwerk und Philosophie
Qualitativ hochwertige Einrichtungsgegenstände im beliebten «Schwemmholz»- Stil. Genau das erhält man bei Michael Plattners Secondlife in Davos. Das und noch
so viel mehr.
Was geschieht nach dem Tod? Eine zuge- geben hoch philosophische Frage, und eine Frage auch, die wohl kaum je beantwortet werden kann, schon gar nicht in diesen paar Zeilen. Oder etwa doch? Nun, zumin- dest was mit einem gewissen Teil von totem Holz aus den Bündner Wäldern geschieht, kann beantwortet werden. Aus jenem Teil nämlich, den der Davoser Michael Plattner bei seinen Walderkundungen in die Hände bekommt und für gut genug einstuft. Gut genug, um unter dem Label Secondlife ein zweites Leben eingehaucht zu bekommen.
Die Natur als Künstlerin
Die Grundidee von Michael Plattners Se- condlife ist es, die heimische Natur ins Wohnzimmer zu bringen. So entstehen hier aus verwitterten Wurzeln, Ästen, Stämmen und anderen dem Zerfall überlassenen Holzstücken – sogenanntem Totholz – de- korative Gegenstände für Zuhause. Dabei reicht die Objekt-Palette von Lampen über
Kerzenständer bis hin zu Spiegeln, Tischen, Bänken und vielem mehr. All das, ohne ei- nen einzigen Baum zu fällen, sondern einzig und alleine damit, natürliche Ressourcen in Form von gefundenem Fallholz weiter zu verwerten und wieder in Umlauf zu bringen. Ein Kunsthandwerk mit einer grossen Aus- strahlung und mit einem gleichzeitig absolut geringfügigen ökologischen Fussabdruck, wenn man so will.
«Bei manchen Fundstücken ist von Anfang an klar, was daraus wird, bei anderen kann es eine Weile dauern, bis die Kreativität ge- weckt wird», erklärt Michael Plattner seinen gestalterischen Zugang zu seinen «Totholz- Produkten». Tatsache sei jedoch immer, dass der Bearbeitungsweg sozusagen nie eine gerade Linie von A nach B darstelle.
Immer wieder stehe er vor neuen Überra- schungen und neuen Herausforderungen. Doch genau das sei ja das Spannende an seiner Arbeit. Ob man diese Arbeit nun Kunst oder bloss geschicktes Handwerk nennen wolle, sei jedem selber überlassen. «Den grössten Teil der Arbeit hat ohnehin die Natur erledigt», sagt Michael Plattner bescheiden. Er selber, als Teil der Natur, habe sich bloss davon inspirieren lassen und seinen Beitrag geleistet. Und den letz- ten Akt vollziehe dann ja noch der Käufer, indem er das Objekt, dem ein zweites Le- ben eingehaucht worden sei, geschickt in seinen eigenen vier Wänden in Szene setze. Erst dann sei das «Kunstwerk» vollendet.
      Secondlife – Recycling Nature
Promenade 15, 7270 Davos-Platz
Telefon +41 79 836 22 68 E-Mail info@second-life.ch
 www.second-life.ch
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