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Ein eigenes kleines Kraftwerk ...
... das klingt verlockend und ist längst keine unbezahlbare Utopie mehr. «Die Menschen möchten zunehmend unabhän- giger vom Stromnetz sein und die benötigte Energie selbst produzieren», sagt Christian Schmid, Geschäftsführer der alsol ag in Frauenfeld.
Die alsol ag alternative energiesysteme ist spezialisiert auf die Beratung, Planung und Installation von Photovoltaikanlagen, Stromspeichern, Ladestationen und Ver- brauchsoptimierungen in der Haustechnik.
Nachfrage steigt
Einen ersten Boom erlebte die Branche 2011 nach der Nuklearkatastrophe von Fuku- shima. Zwischenzeitlich flaute dieser etwas ab, doch im Zuge der verstärkten Klimadis- kussion sei die Nachfrage wieder deutlich gestiegen, so Christian Schmid. «Steht man heute vor einer Dach- oder Heizungs- sanierung, wird eine Photovoltaik (PV)- Anlage immer öfter in die Überlegungen miteinbezogen.» Bei Minergie-Bauten ist
Nicht nur auf Dächern: PV-Anlagen
Das Team der alsol ag mit Geschäftsführer Christian Schmid
 sie ohnehin Standard. «Wollte früher je- mand selbst Strom produzieren, hiess es schnell: Das bringt nichts und ist viel zu teuer», lacht er. Heute werde man nicht mehr schräg angeschaut – im Gegenteil.
Kein Luxusgut mehr
Die Solar-Panels gehören längst zum Er- scheinungsbild vieler Quartiere. Insbeson- dere weil sie vom Luxusgut zur erschwing- lichen Investition in die Zukunft geworden sind. Schmid rechnet vor: «Ein Standard- panel von 1 × 1.70 m Grösse hatte vor zehn Jahren eine Leistung von 200 Watt und kostete rund 800 Franken. Dank besse- rer Technologie und Rohstoffe erbringt es heute bis zu 350 Watt Leistung, und das bei einem Preis von gerade mal 130 Franken pro Panel.»
Eine Anlage auf einem 60m2 grossen Dach kann bis zu 10 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren und kostet schlüs- selfertig rund 25 000 Franken – Förderbei- träge nicht eingerechnet. Dazu lohnt sich allenfalls ein Speicher: Er sorgt dafür, dass deutlich mehr von der gewonnenen Ener- gie selbst genutzt werden kann. Auch der Einbau einer Ladestation für Elektroautos und Verbrauchsoptimierungen von Wärme- pumpen und anderen elektrischen Gerä- ten können zur Optimierung beitragen. Für Christian Schmid gibt es aber noch andere Vorteile: «Die vielen Facetten des Solar- stroms faszinieren mich immer wieder. Es gibt keine Lärm- und Geruchsemissionen. Beim Betrieb fallen keine Abfälle an, und die Komponenten können nach Ablauf der Le- benszeit fast zu 100 % rezykliert werden.»
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Die Module mussten in einem speziellen Winkel angelegt werden: PV-Anlage beim Flughafen Kloten.






















































































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