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Architektur für Berg und Stadt
Er baut Häuser zum Wohlfühlen. Sandro Bernasconi und sein Architekturbüro aus Lantsch/ Lenz stehen für moderne alpine Architektur mit warmer Ausstrahlung. Dabei mag Bernasconi das Spiel mit Alt und Neu und entwirft auch
mal ungewöhnliche Grundrisse.
Wer mit Sandro Bernasconi baut, muss sich auch auf unkonventionelle Lösungen einlassen können. «Ich bin ein Architekt, der das Beste für den Kunden will», führt er aus. «Architektur ist wie ein Schachspiel. Man schiebt herum, bewegt, zieht, bis das Optimum erreicht ist. Wenn nichts mehr hinzugefügt oder weggelassen werden kann, dann stimmt es in sich.» Das Beste kann auch einmal bedeuten, dass ein Haus nicht nur eine Hauptfassade, sondern gleich deren zwei bekommt. «In den letzten Jahren habe ich einige Häuser gestaltet, die übers Eck gestellt sind. Sie haben zwei Hauptfassaden mit einem 45-Grad-Winkel dazwischen. Das bietet den Kunden, die sich darauf einlassen, einige Vorteile.» Der Erfolg, den Sandro Bernasconi mit diesen Häusern hat, gibt ihm recht.
Modern, aber nicht kühl
Das Architekturbüro aus Lantsch/Lenz steht für moderne alpine Architektur. «Manche suchen die heile Welt in den Bergen, wollen ein Heididörfli-Haus mit Alpenchic. Ein neues Haus, das auf alt gemacht ist. Solche Häuser interessieren mich nicht.» Bernasconi, der sein Studium an der Zürcher ETH absolviert hat, mag es modern, aber keinesfalls kühl. Für ihn muss ein Haus eine warme Ausstrahlung besitzen. Vor allem der Innenausbau sei extrem wichtig für ein Wohlfühl-Ambiente. Für die optimale Gestaltung arbeitet San- dro Bernasconi mit einem Mix aus wenigen
Materialien. Lärchenholz zum Beispiel mag er sehr. «In den letzten Jahren habe ich viel damit gearbeitet. Holz, das hier wächst, von hier kommt. Das ist authentisch, gefällt mir.»
Sandro Bernasconi baut nicht nur neue Häuser, sondern hat sich auch auf den Um- bau von alten Liegenschaften spezialisiert. Denn die Nachfrage nach Feriendomizilen im Alpenraum bleibt auch nach dem Zweit- wohnungsgesetz hoch. Das Zusammen- spiel von Alt und Neu reizt den Architekten. Wie bringen wir es hin, dass das Alte mit dem Neuen zusammen gut aussieht? Diese Frage beantworte sich für jedes Objekt anders. Bei den Fenstern setze er aber stets auf zeitgemässe Proportionen, so Bernasconi.
Vielseitig und flexibel
Neben Ferienhäusern in den Bergen baut das Architekturbüro auch im städtischen Gebiet. Sei es eine Villa am Zürichsee oder Wohnsiedlungen in Chur. Gerade arbei- tet das Büro an einem Mehrfamilienhaus mit Eigentumswohnungen an der Churer Salvatorenstrasse. Salva53 heisst dieses Projekt, im Frühling 2023 sollte es fertig- gestellt und die Wohnungen bezugsbereit sein.
Bei allen Projekten setzt Sandro Bernas- coni auf eine gesamtheitliche Beratung. Eine solche sei Basis für ein erfolgreiches
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