Page 79 - GVM_Goldkueste_5
P. 79

  AUGEN IM STRESS
 Seit dem digitalen Medienzeitalter versetzen wir unsere Augen täglich in einen «digitalen Sehstress». Abhilfe schaffen ein bewusster Konsum – und die 20-20-Regel.
Unsere Augen sind Wunderwerke. Sie sind das komplexeste Sinnesorgan des Körpers, können sich blitzschnell an Lichtverhältnisse anpassen und auf nahe oder ferne Gegenstände fokussie- ren. Sie wandeln Licht in Nervenreize um, die dann in Windeseile zum Gehirn weitergeleitet werden – und sorgen so dafür, dass wir ebenso blitzschnell Entscheidungen treffen können.
Monotone Arbeit für die Augen
Seit dem Aufkommen von Bildschirmen sind die Aufgaben der Augen noch komplexer geworden. Laut mehreren Studien schauen sowohl Jugend- liche als auch Erwachsene täglich mehrere Stun- den ins Smartphone. Andere Bildschirme wie das Tablet, der Laptop zum Arbeiten oder der Fern- seher sind dabei noch nicht eingerechnet. Das lange Starren auf eine kleine Fläche sowie die ständige Nahsicht sind für die Augen aber sehr anstrengend. Unter den Begriffen «Digitaler Seh- stress» oder auch «Office Eye Syndrome» fassen Fachleute alle Symptome zusammen, die da- durch verursacht werden. Dazu gehören unter anderem folgende:
Trockenheit
Tränende, juckende, brennende Augen Doppelbilder
Flimmern
Probleme bei der Farbwahrnehmung Probleme bei der Helligkeitswahrnehmung
Weniger Blinzeln
Grund für den digitalen Sehstress ist zum Beispiel die Tatsache, dass man pro Minute nur etwa ein- bis zweimal blinzelt, wenn man auf einen Bild- schirm schaut – während es sonst zehn bis zwan- zig Lidschläge sind. Dadurch verteilt sich viel weniger Tränenflüssigkeit im Auge. Die Augen werden trocken, und Krankheitserreger haben ein leichtes Spiel.
Schlechtes Licht
Dazu kommt die Tatsache, dass Innenräume, in denen Bildschirme angeschaut werden, oft weni- ger gut beleuchtet sind. Dies kann zu Kurzsichtig- keit führen. Laut einer Studie haben Kinder, die täglich weniger als eine Stunde draussen spielen, ein um mehr als 30 Prozent erhöhtes Risiko, eine
Kurzsichtigkeit zu entwickeln. Zudem ist auch das Blaulicht, das die Bildschirme digitaler Geräte aus- strahlen, ein Stressor. Es ist sehr energiereich und wird von Augenlinse und Hornhaut nicht abgefan- gen, so dass es die Netzhaut schädigen kann – ähnlich wie ein Sonnenbrand. Zudem macht das blaue Licht munter und kann so dazu führen, dass der Tag-Nacht-Rhythmus gestört wird.
Alle zwanzig Minuten wegschauen
Da es für das tägliche Arbeitsleben und auch die Freizeit für die meisten Menschen nicht möglich ist, dauerhaft auf das Smartphone zu verzichten, gibt es eine einfache Faustregel, um den digitalen Sehstress zu reduzieren. Nach jeweils zwanzig Minuten Bildschirmkonsum sollte man zwanzig Sekunden lang auf einen Gegenstand fokussie- ren, der etwa zehn Meter entfernt ist. Dies ent- lastet nicht nur die Augen – sondern auch Körper und Geist. Auch regelmässige körperliche Aktivi- täten an der frischen Luft sind gut für die Augen. Wer sich Sorgen macht um die Gesundheit seiner Augen oder eine zunehmende Kurzsichtigkeit, ist zudem mit einem Besuch in einer Augenarzt- praxis gut beraten.
 79
GESUNDHEIT
 
















































































   77   78   79   80   81