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Wenn der kleine Hunger kommt
Ankommen, den Computer oder die Fabrikationsmaschine hochfahren, und dann folgt
er in der Regel schon: der Gang zum Getränke- und Verpfle- gungsautomaten. «In vielen Unternehmen sind sie fast schon eine Art Lebensnerv», sagt Daniel Büchel, Geschäfts- führer der Leomat AG.
Das Unternehmen mit Sitz im sankt-galli- schen Tübach betreibt rund 3000 Automa- ten vom Gubrist-Tunnel bis Vaduz und von Glarus bis Schaffhausen. Bestückt sind sie je nach Bedarf mit Getränken, Snacks oder auch ganzen Mahlzeiten. Hier trifft man sich, tauscht sich aus und stillt gleichzeitig den Hunger, Durst oder auch einfach den «Gluscht» zwischendurch.
Daniel Büchel, der Geschäftsführer der Leomat AG
Rundum-Service
Dabei hat eine Firma drei Möglichkeiten: Sie bestellt den Automaten kostenlos, legt gemeinsam mit der Leomat AG das Sorti- ment fest und muss sich danach um nichts mehr kümmern. Frühmorgens – bevor in den meisten Firmen überhaupt das Licht angeht – befüllen Leomat-Mitarbeitende die ersten Automaten mit Lebensmitteln und sorgen dafür, dass der Kaffee bereit ist. «Sie sind gewissermassen Kioskbesitzer, die ihr Geschäft unterhalten», so Büchel. Für die Wartung, Reparatur und Reinigung sind ebenfalls eigene Fachleute im Einsatz. Alternativ können die Automaten auch ge- mietet oder gekauft und selbst unterhalten werden. Gebaut, beziehungsweise modifi- ziert und programmiert werden sie seit bald 50 Jahren in Tübach.
Bei den Snackautomaten umfasst das Grundsortiment ca. 1000 Artikel. Am be- liebtesten sind – wenig überraschend – Gummibärchen und Schokoladenriegel. «Gesunde Produkte finden etwas weniger Absatz», so Büchel. Ist ein Artikel kaum gefragt, wird er schnell und unkompliziert ausgetauscht. Neu gibt’s sogar Automaten mit Masken und Desinfektionsmitteln.
Eigene Innovationen
Wenn immer möglich setzt man auf regionale Produkte. «Als Schweizer Unter- nehmen ist es uns wichtig, den hiesigen
Werkplatz zu stärken.» Und auch selbst Innovationen hervorzubringen: So ent- wickelte man etwa eine spezielle Technik für die Erwärmung von Getränken und in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Rapperswil recyclebare Papierbecher. Auch die Kaffee-Rezepturen stammen aus der eigenen Küche.
Vom Aufwand und der unglaublich kom- plexen Logistik hinter jedem einzelnen Automaten bekommen die Kunden nichts mit. Für sie zählt: Mein Lieblingsartikel ist da und kann per Knopfdruck «geliefert» werden. Daniel Büchel lacht: «Ein defekter Verpflegungsautomat ist für viele schlim- mer als Probleme mit der IT!»
Leomat AG
Wiesenstrasse 2, 9327 Tübach
Telefon +41 71 844 80 50 E-Mail info@leomat.ch
www.leomat.ch
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Alles, was das Herz begehrt: ein Getränke- und Verpflegungsautomat der Leomat AG