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Dr Aare naa ...
... von Thun, über Bern bis nach Biel betreut die Liegenschafts- dienst Bern AG Objekte von über 120 namhaften Verwal- tungen. Man hält Miethäuser und Bürogebäude in Schuss, sorgt für den Garten und
hat ein offenes Ohr für Mieter- sorgen. Vor über 40 Jahren als Einmannbetrieb gestartet, beschäftigt die Firma mit
dem Berner Bär im Logo heute über 40 Mitarbeitende.
Um fünf Uhr früh ist für Bruno Scheidegger Arbeitsbeginn. Der Geschäftsinhaber trifft dann im Firmenbüro im «Breitsch» ein. Nicht weil er keine andere Wahl hätte, sondern «weil ich dann schalten und walten kann, wie ich will – ich mag das. Es ist noch alles still. Ich mache mir einen Kaffee, schnappe mir das Tagesmäppchen und plane den Tag. D.h. ich disponiere unser Team.» Der Um- gangston ist unkompliziert, alle sind Duzis miteinander. Trotz der Lockerheit ist die Lie- genschaftsdienst Bern AG eine gut geölte Maschine, wo jeder ganz genau weiss, was zu tun ist. Heute ist das Geschäftsmodell der Firma die Regel in der Branche. Bei der Gründung gehörte Hans Erich Scheidegger damit zu den Pionieren.
Denn 1981 war es die Regel, dass der Hauswart direkt bei den Verwaltungen an- gestellt war, im betreuten Haus wohnte und seiner Tätigkeit oftmals als Nebenerwerb nachging. Er stand Mietern häufig nach Feierabend und an Wochenenden zur Ver- fügung – eine hohe Belastung. Im besten Fall waren Hauswarte alter Schule extrem verantwortungsbewusst, gebärdeten sich manchmal auch als Könige, die ihr Reich mit eiserner Hand regierten. Hans Erich Scheidegger bot Verwaltungen etwas An- deres – er fungierte als selbstständiger Dienstleister im Auftragsverhältnis. Dieses Modell machte die Firma erfolgreich. Die
Bruno Scheidegger
Qualität leidet aber nicht darunter. Im Ge- genteil, so Sohn Bruno Scheidegger: «Der Kunde hat bei uns ‹ds Füfi u ds Weggli›.»
Bei der Liegenschaftsdienst Bern AG hat man ein Ziel: zufriedene Verwaltungen und Mieter. Beide wünschen sich, dass ihre Wohnungen und Immobilien in Schuss gehalten werden. Bei ersteren steht Wert- erhaltung im Zentrum. Die Mieter möchten eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen: Zwei Bedürfnisse, die sich decken. Die wichtigste Rolle spielen hier die Mitarbei- tenden. «Sie haben ‹ihre› Liegenschaft. Um die kümmern sie sich während Jahren –
entsprechend hoch ist die Identifikation mit ihrer Tätigkeit und ihrem Verantwortungs- bereich.» Wie hoch, merkt Bruno Scheid- egger, «wenn jemand nach den Ferien wie- der zu ‹seiner› Liegenschaft zurückkehrt, kritisch begutachtet, wie sein Vertreter ge- arbeitet hat». Gegenseitig pusht man sich so zu Höchstleistungen und ist parat für Herausforderungen ausserhalb des Alltags.
Wie etwa beim grossen Schnee im Februar 2021. Bruno Scheidegger war noch früher wach als sonst. Der Schnee hielt sich nicht an den Wetterbericht – «das tut er selten.» Es schneite schliesslich doch, und zwar