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Die Menschen dahinter
Geld ist intim, Geld ist existen- ziell, Geld macht zwar nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein. Wer sein Erspartes oder Ererbtes in fremde Hände gibt – etwa einer Vermögens- verwaltung –, will seinem Vis- à-vis vertrauen können: Was sind das für Menschen? Was ist ihnen wichtig? Und was tun
sie dafür, dass mein Vermögen wächst?
«Feuerrot leuchtete es auf meinem Bild- schirm», erinnert sich Andreas W. Flückiger an den 15. Januar 2015. «An diesem Tag hob die Nationalbank den Euro-Mindestkurs auf, die Börsen brachen ein.» Doch statt ebenfalls in Panik zu geraten, gaben seine Schwester Sabrina Pandolfino-Flückiger
und er Gegensteuer: «Es musste super- rasch gehen», so Andreas Flückiger. «Wir kauften kreuz und quer zu Tiefstkursen – Ak- tien, Obligationen, Fonds, einfach alles.» Für den Grossteil der Finanzbranche war dieser Tag eine Katastrophe, für den Familienbe- trieb «APF Advisory & Portfolio Manage- ment AG» und ihre Kunden ein Glücksfall. So rasch zu reagieren ist selten nötig, wird gar nicht angestrebt, im Gegenteil.
«Wir sind nicht auf Spekulation aus, son- dern wollen Ruhe ums Geld», bringt es Frau Pandolfino auf den Punkt. «Denn nur wenn ein Vermögen länger unangetastet bleibt, kann es wachsen.» Es gibt ein Wort, das die Voraussetzungen für die oben erwähnte Ruhe perfekt umschreibt: Vertrauen. Lei- der fällt dieser Begriff in der Finanzbranche so oft, dass man dasselbige gar nicht erst entwickelt. Vor allem nicht bei grossen, anonymen Institutionen, bei denen die Be- rater häufig wechseln – eigentlich ein Un- ding. Echtes und dauerhaftes Vertrauen entsteht nur dann, wenn man eine solide Beziehung zu seinem Gegenüber aufbauen und ihn kennenlernen kann. So spürt der
APF-Kunde rasch, dass sich bei den Ge- schwistern Denken und Handeln decken. Die Ruhe ums Geld wollen sie nicht nur für ihre Kunden, sondern auch für sich selber.
«Mein Bruder und ich wohnen mit unse- ren Familien in Vorortsgemeinden», erzählt Sabrina Pandolfino. Für uns zählen Ge- meinschaft und Beständigkeit – genau wie für unsere Kunden.» Die Vorstellung, «mit Kundengeldern auf die Bahamas zu türmen, kommt uns deshalb absurd vor», ergänzt ihr Bruder. Bescheidenheit und Zurück- haltung – nicht nur im Umgang mit Geld –, das haben die Geschwister von ihrem Vater gelernt, der die «APF Advisory & Portfolio Management AG» gemeinsam mit seiner Tochter gegründet hatte. Andreas Flücki- ger senior verfolgte seine Grundsätze mit Leidenschaft. Für die Geschwister war das nicht immer einfach.
«Als Kinder wurden wir finanziell sehr kurz gehalten. Denn wir kriegten kaum Taschen- geld», erinnert sich Sohn Andreas. «Wir tru- gen z.B. nie Markenklamotten.» Doch nicht Armut, sondern Sorgfalt im Umgang mit
  
























































































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