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     ENERGIE SPAREN:
BUSINESSORIENTIERT UND KLIMANEUTRAL
Kunden verlangen Nachhaltigkeit – umweltbewusste Firmen machen mehr Gewinn. Was bedeutet es, wenn ein Unternehmen sich auf den Weg zur Klimaneutralität macht?
Die Weltbevölkerung wird immer grösser, die Weltwirtschaft wächst und wächst – ganz klar, dass dadurch auch der Energiebedarf steigt. Da dieser hauptsächlich aus fossilen Stoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas gedeckt wird, nehmen auch die globalen CO2-Emissionen zu. Als Folge davon erwärmt sich das Klima weiter, und Klima- katastrophen wie Trockenheit, Hunger- und Was- serkrisen werden häufiger und akuter. Damit der globale Temperaturanstieg auf das international ausgerufene Ziel von zwei Grad Celsius be- schränkt werden kann, muss der CO2-Ausstoss pro Person stark reduziert werden. Seit 1850 nahm die globale Temperatur bereits um ein Grad zu, was laut dem Weltklimarat IPCC eindeutig dem Menschen zugeordnet werden muss. Dieser Anstieg unterscheidet sich je nach Region stark – in Kanada beträgt er bereits drei oder vier Grad, in der Schweiz zwei Grad. Damit er gestoppt wer- den kann, sind weltweite Massnahmen unum- gänglich.
Nachhaltigkeit ist ein wirtschaftlicher Faktor
Vielen Menschen ist bewusst, dass etwas ge- schehen muss. Sie möchten ihren ökologischen Fussabdruck reduzieren – und nehmen dafür zu- nehmend auch Unternehmen in die Verantwor- tung. Kundinnen und Kunden achten darauf, ob Unternehmen umweltfreundlich agieren. Sich auf Nachhaltigkeit zu berufen und dafür einzu- stehen, schlägt sich heutzutage direkt in Kauf- entscheidungen und Brand-Loyalität nieder.
Analyse aller Emissionen
Was aber kann ein Unternehmen tun, um den Fussabdruck zu reduzieren? Als Erstes macht es Sinn, die CO2-Bilanz des Unternehmens zu er- fassen. Diese berechnet alle Treibhausemissio- nen, die es verursacht. Dazu gehören die Emis- sionen, die in eigenen Anlagen erfolgen, aber auch die Emissionen aus eingekaufter Energie sowie indirekte Emissionen durch Geschäfts- reisen und Material. Dadurch werden mögliche Verbesserungen sichtbar, und vermeidbare Emissionen können reduziert werden.
Unvermeidliche Emissionen ausgleichen
Doch selbst nach der Umsetzung aller sinnvol- len strukturellen Massnahmen sind gewisse CO2-Emissionen unvermeidlich. Trotzdem ist Klimaneutralität ein erreichbares Ziel – solche Emissionen können dank zertifizierten Klima- schutzprojekten ausgeglichen werden. So verur- sacht das Unternehmen in der Summe keine Treibhausemissionen mehr und kann sich als klima- oder CO2-neutral bezeichnen. Für Unter- nehmen in der Schweiz und in Deutschland kommt dafür eine Zertifizierung via myclimate in Frage. Die unterstützten Projekte schützen das Klima und tragen dazu bei, dass sich die be- treffende Region nachhaltig weiterentwickeln kann. Projekte in der Schweiz widmen sich zum Beispiel der Förderung von Wärmepumpen oder der Renaturierung von Moorlandschaften. Die internationalen Klimaschutzprojekte in Schwel- len- und Entwicklungsländern tragen zur Neu- aufforstung und zum Ausbau von Wind- und Wasserkraft bei.
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UMWELT UND NATUR























































































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