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VORWORT
LEHRSTELLEN SÄEN, FACHKRÄFTE ERNTEN
Das duale Bildungssystem der Schweiz ist einzigartig und wird im In- und Ausland immer wieder als Erfolgsmodell angeführt. Aus gutem Grund, denn die Berufslehre hat zentrale Stärken.
SERGE FRECH
GESCHÄFTSFÜHRER ICT-BERUFSBILDUNG SCHWEIZ
Sie integriert Jugendliche schon früh in den Arbeitsmarkt; Lernenden werden die in der Wirtschaft ge- fragten Skills handlungskompetenzorientiert beigebracht; Lehrabgänger/innen eröffnet sich eine Vielfalt an Weiterbildungsmöglichkeiten in allen Zweigen des Bildungssystems. Und damit haben sie grundsätz- lich mindestens genauso gute Perspektiven wie Gymnasiast/innen.
In der Corona-Pandemie hat sich das Berufsbildungssystem als krisenresistent erwiesen. Natürlich sind die verschiedenen Branchen und ihre Lernenden unterschiedlich stark von den Massnahmen betroffen. Doch obwohl auch die Lehrstellensuche durch die Pandemie erschwert war, wurden im Sommer 2020 76 500 neue Lehrverträge abgeschlossen – das sind sogar mehr als im Vorjahr. 2021 blieb der Lehrstellenmarkt weiterhin stabil und die meisten beruflichen Grundbildungen verliefen regulär.
Im Durchschnitt treten jeweils rund zwei Drittel der Schulabgänger/innen in eine Berufslehre ein. Im Be- rufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) liegt der Anteil der Fachkräfte mit einer Berufslehre gar bei rund 80 %. Somit leistet die Berufsbildung einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstel- lung der nächsten Generation von qualifizierten Fachkräften und ist ein zentraler Hebel gegen den Fach- kräftemangel. Dieser belastet diverse Berufsfelder, aufgrund der zunehmenden Digitalisierung insbeson- dere auch das der ICT. Da zwei Drittel der ICT-Beschäftigten nicht in der Kernbranche, sondern in ganz unterschiedlichen Wirtschaftszweigen tätig sind, ist die gesamte Wirtschaft von dem Mangel betroffen. Umso wichtiger ist das enorm wertvolle Engagement von Unternehmen, die in den Nachwuchs investie- ren und zusätzliche Lehrstellen säen, damit in Zukunft mehr ICT-Fachkräfte geerntet werden können.
Wie viele andere Berufsfelder kämpft man im Bereich ICT mit Stereotypen, die einen Einfluss auf die Berufswahl haben. Mädchen, aber auch ihre Eltern und Peers, lassen sich von dem leider noch stark ver- ankerten Image des «Nerds» abschrecken und halten sich gegenüber technischen Berufen zurück. Mit einem Anteil von nur gerade 13 % Frauen in den ICT-Lehren entgeht dem Berufsfeld ein grosses Potenzial an Fachkräften. Die Frauen wiederum verpassen die faszinierende, enorm vielfältige und kreative Welt der ICT mit ausgezeichneten Karrierechancen. Das wollen und müssen wir ändern!
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