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   Contreag, Container-Reinigungs AG Römertorstrasse 1, 8404 Winterthur
Telefon +41 52 235 39 00 E-Mail info@contreag.ch
 www.contreag.ch
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Saubere Schweiz dank frischem Wasser
Rund 150 000 Container pro Jahr reinigt die Contreag aus Winterthur. Damit ist die Firma klarer Schweizer Marktführer. Hinter dieser unspektakulären Dienstleistung steckt ein aussergewöhnlicher Familien- betrieb in der dritten Genera- tion mit einem eingespielten Team. Am Anfang standen private Gründe ...
«Hochsommer 1980: Mein Grossvater nervte sich über stinkende und schmut- zige Container – Nährboden für Keime», er- zählt Fritz Lüdi junior, stv. Geschäftsführer. «Hausbesitzer und Abwarte mussten diese damals selber reinigen. Das funktionierte mehr schlecht als recht. Mein Grossvater beschloss Abhilfe zu schaffen – die Geburts- stunde unserer Firma.» Ab 1981 bot man eine neue Dienstleistung an: Containerreinigung mit Frischwasser, zuverlässig und gründlich. Die Firma wuchs explosionsartig. Schon 1985 verzeichnete man 20 000 Reinigungen – ausgeführt von zwei Fahrzeugen. Von An- fang an setzte man in der Firma auf ein gutes Team. Heute kümmern sich 40 Mitarbeitende auf 18 Fahrzeugen um eine Dienstleistung, die wesentlich zu einer sauberen Schweiz beiträgt. Fritz Lüdi und Fritz Lüdi junior füh- ren die Contreag seit 2018 gemeinsam. Der Einstieg in den Familienbetrieb für letzteren war herausfordernd.
«Anfangs war ich skeptisch. Denn ich hatte einen starken Freiheitsdrang.» Doch bald realisierte Lüdi junior, dass ihn viel mit der Firma verbindet. «Mir imponierte, mit wie viel Engagement die Mitarbeitenden dabei sind und wie sehr sie sich mit dem Betrieb identi- fizieren. Ich besann mich um.» Ihn erwartete aber kein goldenes Nest. Er lernte das Ge- schäft von der Pike auf – das war ihm und dem Vater wichtig: «Er wollte auf keinen Fall ein ‹fils de papa› sein.»
So packte Fritz Lüdi junior beim Kerngeschäft mit an, stieg in die Container und unterstützte
den Chauffeur des Reinigungsfahrzeuges: Er trägt viel Verantwortung und sorgt dafür, dass der ganze Prozess korrekt abläuft. Sei es die Reinigung oder der Austausch von Schmutz- gegen Frischwasser in der Klär- anlage. Vor sechs Jahren verliess Lüdi junior die «Front» und kümmerte sich um die ISO- Zertifizierung, die Einführung eines Umwelt- und Qualitätsmanagments.
Doch die grösste Bewährungsprobe kam vor zwei Jahren. Am Anfang stand eine Riesen- knacknuss: Die Contreag stand vor der Ein- führung eines ERP-Systems. Ein Planungs- tool, das «unsere Arbeit enorm erleichtern würde». Doch als der ERP-Verantwortliche die Contreag überraschend verliess, drohte das Chaos, denn er sollte den Prozess nicht nur leiten, sondern hatte aufgrund jahre- langer Erfahrung viel Betriebswissen. Dieses Wissen schien auf einen Schlag weg zu sein. «Doch gemeinsam meisterten wir die Her- ausforderung – dank unserem Teamgeist.» Von den Turbulenzen hinter den Kulissen merkten die Kunden nichts. Keine Selbstver- ständlichkeit: Die Planung der 150000 Rei- nigungen pro Jahr ist nämlich hochkomplex.
«Früher wohnte ein Abwart in ‹seiner› Lie- genschaft. Jetzt kommt er nur noch stunden- weise an bestimmten Tagen – als Angestellter einer Hauswartungsfirma. Seinen Container- standplatz teilt er sich mit anderen Hauswar- tungen, die ihrerseits einen ganz anderen Zeitplan haben. Da kommt es zum Teil auf die Minute an.» All das bezieht die Contreag in ihre Planung ein. «Ein funktionierendes ERP
ist da unabdingbar», so Fritz Lüdi junior, «es ersetzt aber eines nicht: unsere engagierten Mitarbeitenden. Ohne sie wäre die Contreag nie zu dem geworden, was sie heute ist.»
  Drei Generationen: Fritz Lüdi junior, Fritz Lüdi senior, Fritz Lüdi
  




















































































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