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Menschen zur Sprache bringen
Kommunikation ist der Schlüssel zur Gesellschaft. Einigen Kindern und Jugend- lichen stellen sich hier aber unüberwindbare Hürden in den Weg. Dank Bernadette Imhof gelingt der Sprung darüber – auch weil es bei der engagier- ten Logopädin um mehr als ‹nur› reden geht. Jetzt hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht. Über den ominösen Buchstaben «G» ...
Man fühlt sich sofort wohl in der Praxis im aargauischen Fislisbach – auch dank anre- gender Atmosphäre. So stapeln sich bunte Spiele bis fast unter die Decke – eine wich- tige therapeutische Unterstützung. Und dann natürlich wegen Bernadette Imhof sel- ber, wegen ihrem von viel Expertise unter- stütztem Talent, Menschen aller Altersstu- fen abzuholen: «Das ist DIE Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.» Was macht man z.B. bei einem 4-jährigen Kind mit Autismus-Diagnose, das gar nicht redet? «Hier ziehe ich Aufmerksamkeit auf mich – mit Licht, Schatten und Geräuschen. Ist mir das gelungen, gehen wir einen Schritt weiter.» So kommen Kinder, Eltern und Logopädin gemeinsam vorwärts, erzielen erfreuliche Resultate. Auch weil Bernadette Imhof gängige Vorstellungen über ihren Be- ruf sprengt.
Denn neben ihren Kernkompetenzen flies- sen auch Psychologie, Neurologie, Neuro- psychologie, Heilpädagogik und vieles mehr in ihre Arbeit ein. «Das wäre mir schon als junge Fachfrau wichtig gewe- sen», erklärt Bernadette Imhof. «Damals war ich angestellt und an fixe Ziele gebun- den - ohne ganzheitlichen Ansatz.» Des- halb machte sie sich selbständig – nach wie vor selten in ihrem Beruf – und erarbei-
Bernadette Imhof Stierli stellt ihr erstes Buch vor.
tete sich einen überregionalen Ruf. Kin- der, Jugendliche und Erwachsene aus der ganzen Deutschschweiz kommen zu ihr, haben «manchmal schon einen ziemlichen Leidensweg hinter sich. Denn sich nicht ar- tikulieren zu können ist für Betroffene und ihr Umfeld oft schlimm». Die empathische Logopädin unterstützt mit ihrem Therapie- angebot, das sehr breit ist. Menschen kom- men nach Fislisbach wegen Legasthenie, Dyskalkulie, Spracherwerb, Artikulation, Stottern, Stimmstörung, Esstherapie oder Aphasie (etwa nach einem Hirnschlag). Für alle Therapieformen gibt es ein breites An- gebot an Hilfsmitteln. Mit einer Ausnahme.
«Es gibt Kinder, die nur mit der Zungen- spitze artikulieren. Ein ‹ich gang go du- sche› wird dann zu ‹id dan do dude›. Für diese Herausforderung gab es bisher kein Lehrmittel.» Jetzt ist diese Lücke endlich geschlossen – dank Bernadette Imhof und zwei Kolleginnen: In ihrem therapeutischen Kinderbuch «Gu-Ge lernt den G» gibt es mit Ausspracheübungen, vielen Zeichnungen, einem Drehrad und einem Daumenkino zur Lautbildung Material in Hülle und Fülle, um andere LogopädInnen, das Kind und die El- tern zu unterstützen: «Gemeinsames Üben zu Hause ist dabei essenziell». Besonderer Clou: In den Zeichnungen tauchen Spiele
auf, wie sie LogopädInnen bei der Arbeit einsetzen – ein wirksamer Einbezug der realen Welt, der zu schönen Resultaten führt. «Wenn das Kind zu seiner Sprache findet und plötzlich ‹ich› sagen kann, macht mich das glücklich. Dann weiss ich: Ich bin im richtigen Beruf.»
    Logopädische Praxis Bernadette Imhof Stierli
Esphübelstrasse 11, 5442 Fislisbach
Telefon +41 56 470 43 32 +41 79 304 79 20
E-Mail info@logopaedie-imhof.ch
 www.logopaedie-imhof.ch
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